Sabina Kowalewski

Was ist eine verdeckte Aufstellung?

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Das Besondere an einer verdeckten Aufstellung ist, dass die verschiedenen Problem- oder Persönlichkeitsanteile verdeckt sind. So bieten sie einen hervorragenden Zugang zum Unbewußten, der der Kopf kann hier keine voreilige Deutungen finden und das Unterbewußstefördert die Antworten zutage .

Grundsätzlich macht eine Aufstellung die Zusammenhänge und Wechselwirkungen  in Systemen wie Familien, Organisationen oder auch Problemfeldern sichtbar. Dadurch, dass bisher Ungesehenes sich zeigen kann, entstehen neue Blickwinkel und festgefahrene Situationen kommen wieder in Bewegung. 

Funktioniert eine Aufstellung mit nur einer Person?

Da ich oft mit Menschen allein arbeite, stehen als Stellvertreter keine weiteren Personen zur Verfügung, so wie wir das aus größeren Familienaufstellungen kennen. Der Klient oder die Klientin fühlt sich deswegen in alle verschiedenen Positionen selbst ein. Damit hierbei nicht die eigenen Vorannahmen und Rationalisierungen den Prozess bestimmen, sondern das Unterbewußte sich zeigen kann, wird die Aufstellung verdeckt durchgeführt. Der Klient weiß also nicht, für welchen Anteil er an einer bestimmten Position steht.

Wie ich die verdeckte Aufstellung gestalte

Am Beispiel eines jungen Mannes erläutere ich, wie ich vorgehe. Dieser leidet stark unter Medienabhängigkeit. Er spielt exzessiv Computerspiele, was seinen Tagesrhythmus bestimmt, ernährt sich schlecht und leidet unter Übergewicht. Es fällt ihm schwer, Kontakte zu knüpfen. Er würde gern arbeiten und wünscht sich eine Freundin.

Anliegen klären

Zunächst klären wir sein genaues Anliegen, denn besonders hiervon hängt die Klarheit des Prozesses und des Lösungsbildes ab. Seine Fragestellung:  was hindert mich in meinem Leben voran zu kommen? Im Gespräch suchen wir nach den wichtigen Anteilen, Themen oder Personen, die für den Klienten mit der Problematik zusammenhängen. 

Anteile finden und in Beziehung stellen

Als Aspekte, die für ihn mit der Fragestellung zu tun haben, benennt er den Großvater, die Mutter, den Job, die Einsamkeit, soziale Kontakte, die Liebe, eine Freundin.

Diese Anteile werden zunächst einzeln auf Moderationskarten geschrieben und verdeckt, so dass weder ich als Begleitung noch der Klient wissen, was sich hinter welcher Karte verbirgt. Nacheinander legt der Klient die Karten als Stellvertreter verdeckt in den Raum. Manche Karten  liegen näher beieinander, andere weiter voneinander weg.

Im nächsten Schritt stellt sich der Klient auf jede einzelne Position und spricht aus, was sich  aus dem Unbewußten zeigt und was  er sich an dieser Position empfindet. Ich notiere alles genau und wertfrei. Wichtige Hinweise für die spätere Deutung können sich ergeben, wenn deutlich wird, zu welchem anderen Anteil im System man sich hingezogen oder abgestoßen fühlt. 

Veränderungsimpulse

In einem weiteren Schritt gehen wir den Veränderungsimpulsen der verschiedenen Anteile nach. So stellen sich einige Anteile vielleicht weiter weg oder näher hin zu einem anderen Aspekt. 

Es kehrt Ruhe in das Aufstellungssystem ein, wenn alle Anteile, also Karten, an ihrem richtigen Platz stehen und der Klient das von jeder Position aus spüren kann.

Aufdecken

Interessant, spannend und erhellend wird es, wenn die verdeckten Moderationskarten umgedreht werden. 

So liegt dann vielleicht die Liebe neben dem Job und hatte vorher neben der Mutter gelegen. 

Oft kommt es vor, dass der Klient während des Prozesses “denkt” er stehe auf einem bestimmten Aspekt, weil es sich gut anfühlt und letztlich stellt sich heraus, dass etwas ganz anderes dahinter verborgen ist, z.B. ist es der Job und nicht eine Freundin. Oder der Großvater stellt eine Ressource dar, die ihm nahe ist und ihn unterstützt.

Der Klient war in diesem Fall sehr überrascht vom Ergebnis, aber als er seine Biografie betrachtete, machte es für ihn sehr viel Sinn und zeigte zudem eine ganz neue Perspektive auf.

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